Der erste Workshop steht bevor: wie wollen wir leben?

„Wie gehen wir in der Region mit dem Klimawandel um?“ Als ich dieses Projekt beantragt habe, wusste ich noch nicht, welche Region das sein würde. Ein glücklicher Zufall hat mich damit in meine langjährige Urlaubsregion gebracht. Der Gletscher schmilzt, Schnee wird weniger, die Seen wärmer. Der Klimawandel ist leider unvermeidlich und hat sich zu einer veritablen Krise ausgewachsen. Wie können wir also bestmöglich damit umgehen?

Nun frage ich das Menschen zwischen Ebensee und Filzmoos, Gosau und Ramsau: wie stellen wir uns ein gutes Leben, ein besseres Leben vor – mit und nach der Klimakrise? Aus meiner/unserer Sicht geht es zunächst darum, dass wir uns realistische Ziele für ein gutes Leben setzen – für uns selbst und für alle. So gesehen verstehen wir unter „Anpassung an den Klimawandel“ Maßnahmen um diese Ziele auch unter den sich verändernden Umständen zu erreichen. Oder noch konkreter: wie wollen wir (Mensch und Natur) in der Region mit den bevorstehenden Klimaveränderungen leben?

Es geht also darum, das eigene Wohlbefinden (Wellbeing) mit den Zielen der Nachhaltigkeit zu verbinden. So entsteht ein „roter Faden“, der die zu kommunizierenden Informationen zielgruppengerecht strukturiert und emotional zugänglich macht. Dazu ist ein integrierender Prozess erforderlich, der möglichst unterschiedliche Gruppen in der Region (Wirtschaft, Politik, Interessensvertreter*innen, Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft) einbezieht.

Der erste von insgesamt vier Workshops, mit denen wir uns diesen Fragen annähern, findet am 25. Februar von 9 bis 17 Uhr im Kommhaus in Bad Aussee statt. Meine Kolleg*innen von der Projektwerkstatt an der Universität für Angewandte Kunst in Wien haben sich dafür ein spannendes Programm ausgedacht, bei dem sich die Teilnehmer*innen für 7 Stunden in die Zukunft beamen können und dabei zunächst einzeln und dann gemeinsam ihre Visionen in konkrete qualitative und vor allem positive Zukunftsbilder und -geschichten gießen. 

Gemeinsam mit Künstler*innen und Künstlern werden wir dabei über die Bedingungen des Hier und Jetzt hinaus denken, wie ein gutes Leben, soziale und wirtschaftliche Prosperität innerhalb der Grenzen, die uns die Natur setzt, möglich ist. Ziel dieses Workshops sind authentische und ernstgemeinte Vorstellungen, wie wir in Zukunft in der Region Dachstein – Salzkammergut – Totes Gebirge leben wollen. 

Was ist Ihre/Deine Geschichte und persönliche Motivation? Was braucht es für einen entsprechenden Wandel in dem persönliche und gemeinsame Ziele in Einklang gebracht werden und uns dabei selbst und unsere Region sich als Teil der Natur und auch der Welt-Gesellschaft verstehen. Am Ende präsentieren wir einander qualitativ formulierte positive Statements, Geschichten und Bilder – ganz nach dem Motto: „Wie wollen wir in Zukunft leben? Wie soll die Region in Zukunft aussehen?“ 

Erste Ergebnisse des ersten Workshops sind hier dokumentiert.

Fritz Hinterberger

Jg. 1959, studierte Volkswirtschaftslehre an der Johannes-Kepler-Universität Linz und promovierte an der Justus-Liebig Univesität Gießen. 1985-1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Stipensdiat der deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 1985 Lehrbeauftragter an Universitäten im In- und Ausland. 1993-2000 Mitarbeit am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Leiter der Arbeitsgruppe kologische Ökonomie und Ökologische Wirtschaftspolitik. 1999-2020 Gründungspräsident des Sustainable Europe Research Institute (SERI). Seit 2019 Senior Scientist an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Arbeitsschwerpunkte: Ecological Economics, Scenarios for sustainable economies and societes, Lebensqualitätsforschung. Seit 2019 Vizepräsident des Austrian Chapter des Club of Rome.

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