Am 25.2.2023 fand der erste Workshop unseres Prozesses für ein gutes Leben in der Region Dachstein – Salzkammergut – Totes Gebirge in Bad Aussee statt. Zum Auftakt am Vorabend, den wir hier dokumentieren, kamen 200 Teilnehmer*innen und 25 davon waren dann auch am Samstag von 9 bis 16 Uhr im Kommhaus.
Nach einer Begrüßung durch die Gastgeberin Astrid Schoiswohl sowie Diether Ribitsch von der Biospährenparkinitiative sowie Fritz Hinterberger von der Universität für Angewandte Kunst und vom Club of Rome als Projektleiter führten Ulrike Payerhofer, Max Muhr und Ronja Janu von der Projektwerkstatt der Angewandten durch den Tag. Gleich zu Beginn baten sie die Teilnehmer*innen im Alter von 15 bis 70 Jahren, einen kurzen Text über die von ihnen gewünschte Zukunft der Region zu schreiben und diesen über den Tag für sich zu behalten – gewissermaßen als Leitstern für die darauf folgenden Gruppenarbeiten.
Ulrike Payerhofer präsentierte dann das Thema „Collagen“ aus der Kunstgeschichte (mit Beispielen von Picasso bis heute) als gleichzeitigen Blick zurück und nach vorn: aus altem, vorhandenem entsteht dabei etwas neues. Auf den vier Tischen lag dazu schon vorbereitetes Material sowie Scheren, Klebstoff und was man sonst so braucht für eine Collage; außerdem hatten wir die Teilnehmer*innen gebeten, Zeitschriften und Prospekte mit zu bringen, aus denen sie dann ihre Zukunftsbilder ausschneiden und neu zusammen setzen konnten.
Als die vier Gruppen dann am Nachmittag ihre Ergebnisse präsentierten, waren dazu zum Teil regelrechte Performances zu „Themen“/„Lebensbereichen“ wie
- Tradition/Baukultur
- Miteinander/gemeinsam wirken
- Intakte Natur/schöne Landschaft
- Boden/Landwirtschaft/Enährung(s-Souverenität)
- Energieeffizienz und -Autarkie
- Raum/Mobilität
- Handwerk
- Jobs
- Leistbarkeit und
- Fußabdruck
entstanden. Immer wieder ging es dabei auch um allgemeinere wünschenswerte Begriffe, wie zum Beispiel Luft und Wasser, Friede, Freiheit und Spiritualität, aber auch einen „neuen Wind“, der dabei hilft, die Angst (vor der Zukunft) zu überwinden und ein dafür möglicherweise nötiges Wunder.
Eine Überraschung kam dann: die im Raum aufgehängten Plakate entpuppten sich auf ihrer Rückseite als Postkarten, die die Teilnehmer*innen dann aus der Zukunft an Personen ihrer Wahl schreiben konnten. Wir werden diese zum 2. Workshop gedruckt mit bringen.
Die Sujets der 4 Ansichtskarten stehen hier in Kürze zum Download bereit. Die ersten Texte, die dafür am Ende des ersten Workshops schon entstanden sind, waren jedenfalls sehr berührend.
Als einzig konkreter Vorschlag des Tages wurde eine „Fußgängerzone am Hauptplatz“ formuliert. Aber soweit sind wir noch garnicht. Ziel der gesamten Workshopreihe, die noch bis zum Sommer läuft, ist es, aus allgemeinen Bildern und Wünschen über die Zukunft jedes und jeder einzelnen, zuerst gemeinsame, später auch messbare Ziele und daraus konkrete Schritte zu entwickeln, die alle auf dem Weg in ein „gutes Leben für alle“ gerne gehen möchten. Ein Biosphärenpark ist dabei eine mögliche Option, der konkrete gemeinsame Schritte erfordert. Aber sicher gibt es noch andere, die die Teilnehmer*innen gemeinsam anstreben, um ein gutes Leben in der Region für alle angesichts der Klimakrise zu ermöglichen.
Im zweiten Workshop am 15. April geht es nun um das WIE. Wie schaut es aus, wenn wir losgegangen sind? Das Wissen der einzelnen Arbeitsgruppen wird nun zusammengeführt. Dabei entsteht eine gemeinsame Sprache, ein gemeinsames Verständnis für die Dynamik, die man beachten muss. Ergebnis ist ein gedachtes systemisches Zukunftsbild, das auch zeigt, wie die Akteure zusammenwirken (können). Dabei sollten dann auch Aspekte behandelt werden, die bisher nur implizit genannt wurden, wie etwa Wirtschaft und Tourismus, Soziales und Bildung.
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